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Umweltfreundlicher Rohbau in Schwann

Komplexe und große Rohbau-Bauvorhaben benötigen einen zuverlässigen Partner. Das weiß auch unser Bauherr Herr Dill Grundstücks GmbH, der mit uns zum wiederholten Mal solche Projekte realisiert. Eine hohe Qualität des Rohbaus, einen reibungslosen Bauablauf und einen fairen und partnerschaftlichen Umgang mit allen Projektbeteiligen zeichnen unsere Arbeit aus. Auch das ist dem Bauherren bekannt.

Nachdem wir bereits 2018 mit der Dill Grundstücks GmbH ein Mehrfamilienhaus mit 24 Wohneinheiten in Straubenhardt gebaut haben, ist der Anspruch des Bauherrn eindeutig: Höchste Qualität für die späteren Kunden und Wohnungskäufer.

Gemeinsam mit der Gemeinde Straubenhardt hat der Bauherr ein Baugenehmigungsverfahren auf den Weg gebracht, das elf Familien die Möglichkeit bietet am Rande des Schwarzwalds eine ausgezeichnete Wohnlage zu erleben. Der Rohbau befindet sich direkt unterhalb der Schwanner Warte und bietet somit den unmittelbaren Zugang zum Schwarzwald. Allerdings ist an diesem Projekt nicht nur die sehr schöne Wohnlage außergewöhnlich, sondern auch das dahinterstehende Ausführungsprinzip. Das Projekt verfolgt eine „Cradle-to-Cradle“-Herstellung. Dies bedeutet so viel wie, dass alle verwendeten Baustoffe recycelbar sind. Zum Ende der Lebensdauer des Gebäudes können demnach alle Materialien recycelt und wiederverwendet werden.

Konkret entsteht dort ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt elf Wohneinheiten und 16 Tiefgaragenstellplätzen. Lieder stieß und stößt das Bauvorhaben auf Gegenwind der Anlieger. Zwar ist das Thema der innerstädtischen Entwicklung von Bauland in aller Munde, umsetzen und sich daran beteiligen möchten sich direkt Betroffene nur ungern.

Anspruchsvolle Wohnlage, anspruchsvolle Eigentümer, anspruchsvoller Bauherr sowie angespannte nachbarschaftliche Verhältnisse. Die Anforderungen an diesen Rohbau sind damit eindeutig: Gut organisierter Bauablauf, kurze Bauzeit und eine hohe Qualität.

 

 

Baustelleneinrichtung

Um der Nachbarschaft möglichst wenig Angriffsfläche über den Bauablauf zu bieten, ist bereits bei Planung der Baustelleneinrichtung auf möglichst wenig Berührungspunkte zu achten. Die Baustelle ist daher so eingerichtet, dass alle Zulieferungen über die nicht bewohnte Dobler Straße erfolgen können. Zwar waren hierfür einige behördliche Abstimmungen notwendig, jedoch dienen alle der zielgerichteten Projektabwicklung dienen. Insbesondere für die lärmintensiven Tiefbau- und Aushubarbeiten ist diese Andienungsweise von erheblichem Vorteil: keine Lärmbelastung durch LKW-Verkehr im Wohngebiet.

Tiefbau

Einem ausgeklügelten Erdmanagement folgend war der Start der Aushubarbeiten Anfang Oktober 2021. Auch deshalb setzt der Bauherr in diesem Fall auf unsere Kompetenz. Teile des Oberbodens wurden zu der Firma Corthum Erdenwerk transportiert. Ein Großteil des Aushubs ging auf ein Zwischenlager des Bauherrn, da im Rahmen der Außenanlagenherstellung bach dem Rohbau eine erhebliche Menge an Erdmaterial auf der Baustelle benötigt wird.

Somit wird neben der ökologischen auch eine ökonomische Baustellenabwicklung sichergestellt. Je weniger Abfuhr, desto weniger Umweltbelastungen.

Um die späteren Bewohner maximal vor der Lärmimmission der Dobler Straße zu schützen, ist zum Abschluss der Baumaßnahme ein absorbierender Lärmschutzwall zur Landstraße zu errichten. Hierfür ist dann das Erdmaterial des Zwischenlagers zu verwenden. Das restliche Aushubmaterial wird von unserem Partner und Logistikfirma „Envirodat“ entsorgt. Insgesamt summieren sich rund 10.000 Tonnen an Erdmaterial, die wir in rund 12 Arbeitstagen entsprechend ent- und versorgt haben.

Hochbau

Wie gewohnt liefen die Einmessarbeiten des Rohbaus über unsere Hilti PLT Totalstation, als digitales Schnurgerüst. Zur Absicherung haben wir zusätzlich drei Gebäudeachsen vom Vermessungsbüro Kunz abstecken lassen. Vertrauen ist gut, Kontrolle noch besser.

Der erste Bauabschnitt war die Herstellung der Tiefgarage. Zunächst sind die Fundamente und der Aufzugschacht herzustellen. Betonlieferant war unser langjähriger Partner TBG Ellmendingen, die dem Belog-Betonverband zugehörig sind. Die Tiefgaragenwände bestehen aus Hohlwandelementen, gefertigt von der Firma Wagner in Straubenhardt. Insgesamt 21 Elemente sorgen für höchste ästhetische Ansprüche, schon im Rohbau. Die Betonwände sind im Ausbauzustand als Sichtbetonwände einsehbar.

Bei den aufgehenden Geschossen setzt der Bauherr auf bewehrtes Tonziegel-Mauerwerk der Firma Wienerberger. Die Wohnungstrennwände zwischen den elf Wohneinheiten sind mit Beton-Verfüllziegel ausgeführt. Obere Priorität beim Wohnungsbau hat der Lärmschutz innerhalb des Bauobjekts. Durch die Verfüllziegel-Variante werden für den späteren Eigentümern/Bewohnern höchste qualitative Maßstäbe gesetzt. Gleiches gilt auch für die Treppenläufe, diese sind ebenfalls schallgedämmt aufgelagert und mittels Fuge vom Bauwerk getrennt. Eine Übertragung des berüchtigten Körperschalls ist damit ausgeschlossen.

Die wohl größte technische Herausforderung für den Rohbau liegt in der Herstellung des Betondaches, das später begrünt wird. Der Unterbau bzw. das ganze Dachgeschoss ist demnach mit den entsprechend Hohenniveau auszurichten. Die Dachkonstruktion besteht ebenfalls aus einer Filigranplatte, die den dazu erforderlichen herkömmlichen Schalungsbau entscheidend beeinfluss. Durch die Dachneigung und die ebene Filigranplatte muss die Schalung mit dem entsprechenden Gefälle ausgebildet werden. Es ist dabei nicht ausreichend, dass nur das Bockholz in unterschiedlichen Höhenlagen – analog der Dachneigung – zu stellen ist. Auch das Bockholz selbst ist an der Dachschräge auszurichten. Zudem kommt die Schubwirkung im Betoniervorgang selbst. So musste das gesamte Dach in verschiedene Betonierabschnitte eingeteilt werden, um der Schublast entgegenzuwirken. Ein Betondacht im Rohbau ist immer etwas besonderes.

Hervorzuheben auf dieser Baustelle ist die Nähe der ausgewählten Projektbeteiligen für den Rohbau und Ausbau. So sind alle unsere Lieferanten in direkter Umgebung ansässig. Hauptlieferant der Baustoffe war die Firma Kemmler aus Pforzheim. Stahl wurde über Sülze aus Pforzheim bezogen. Auch hier wurde seitens des Bauherren die „Cradle to Cradle“-Eigenschaft des Bauvorhabens nicht unerkannt gelassen. Der Baustahl ist ein sogenannter „grüner“ Baustahl, heißt, eine emissionsfreie Stahlproduktion und Lieferung. Lieferant unserer Treppenläufe war die Firma Bürkle, Hersteller der Filigran-Plattendecken die Firma Fehr.

Verbaut wurden im Rohbau rund 118 to Baustahl, 800 cbm Beton, 562 qm Hohlwände, 3 Treppenläufe á 17 Stufen sowie 2.500 qm Filigrandecken und 1.250 qm Hohlwandziegel verbaut.

Die Fertigstellung des Rohbaus ist am 31.05.2022 erfolgt und wird zwischenzeitlich von den Ausbaufirmen zur endgültigen Fertigstellung aufgesucht.

Danksagung

Unser spezieller Danke geht an unseren Polier und Urgestein Manfred Gille und das gesamte Team auf der Baustelle, das hier mit wirklich allen Eventualitäten fertig wurde. Auch unsere Lieferanten haben großes geleistet. Durch rechtzeitige Bestellungen und einen transparenten Bauablauf konnte die Baustelle trotz angespannter Lieferbedingungen im vorgegebenen zeitlichen Rahmen abgewickelt werden Auf die Baustoffe musste keiner warten.

Zudem nochmals vielen Dank an die Dill Grundstücks GmbH. Durch das entgegengebrachte Vertrauen in unsere Arbeit können wir die höchsten Ansprüche angehen und mit diesen Herausforderungen wachsen.